Werkzeugkiste II
Nun bin ich als doch seit einiger Zeit mit einem neuen Kamerasystem unterwegs (der Marke aber treu geblieben 😉 , zuviel Zubehör… ) obwohl ich davon ausging, „nie mehr“ ein Neues (Kamera-System) zu kaufen (müssen), welches ich heute nicht mehr missen möchte. Zu schön sind die verschiedenen Vorzüge, als dass ich die «Alte» wieder konsequent hervorhole und einsetze. Zeit also, die Werkzeugkiste auszumisten, leichter und kleiner zu machen? (Ein lange gehegter Wunsch).
Eigentlich ja, gäbe es da nicht diese Aufträge, wo nicht sicher ist, ob die Kamera nach dem Auftrag noch ganz und unversehrt die Werkzeugkiste wieder von innen sieht. Also kommt eine weitere Werkzeugkiste mit ins Auto. Und ein weiteres Stativ. Das sind dann die Tage, an denen die «alten» Kameras ganz alleine arbeiten, je nach Witterung mit einem netten Regenschutz (wie war das einmal im Val Ferret? – Dazu später einmal mehr…) Oder eben dann, wenn es matschig, staubig, Turmdrehkranen hoch, Gerüst runter, zu und hergeht: Auf der Baustelle oder in einer Werkhalle (in der Wandelhalle würde ich die Lautlose sehr schätzen).
Das neue Kamerasystem ist kleiner, etwas leichter, aber leider mittlerweile auch schon wieder so zahlreich, dass die Grösse und das Gewicht praktisch identisch sind, verglichen mit dem «Alten». Also kein „Gewinn“.
Nun aber die zwingende Frage: Braucht es denn etwas Neues, wenn das «Alte» auch genügte? Da gibt es verschiedene Standpunkte: Hat man nix (also keine Kamera) ist es eine Frage des Preises und des Wissens, was man fotografiert (komische Begründung, nicht?)
Auf Kamera-Gebrauchtwaren-Seiten gibt es Kameras, die früher neu sündhaft teuer waren, heute zu einem Spottpreis. Und ja: Diese Kameras sind immer noch sehr gut (weniger die Objektive, zum Glück kann man die „richtigen“ ansetzen), wenn man richtig zu belichten weiss und je nach verwendeten ISO-Werte die Software-Regler nicht über Gebühr beansprucht (aber das gilt auch für die Neuen).
Ein weiterer Standpunkt, mit kurzem Ausholen: Falls gerne ein Stativ, und für „richtige“ Schärfe, mit einer Blende von 16 und 22 (auf Kleinbild bezogen) gearbeitet wird, braucht’s das Neue nicht, es kann die Leistung der neuen Objektive gar nicht zeigen. Diese Fotos der neuen Kameras (zwischen 40 bis 50MP ausgehend) sind dann so scharf, wie eine «Alte» mit 16 bis 24MP bei Blende 5,6. Fotografiert man aber oft mit Offenblende von zum Beispiel f1,2, oder f1,4?
Nun zur Antwort: Ja, ich nutze diverse (neue) Objektive (sehr viel) bei Offenblende. Das war früher zwar auch möglich, aber meist nur mit dem Kompromiss, dass an den Bildrändern die Abbildungsleistung zum Heulen war und nur mittels Bildbeschnitt das Auge wieder trocken wurde. Und Weitwinkel war es auch nicht mehr. Oder man behalf sich soweit, dass nix bildwichtiges am Bildrand platziert wurde. Bei Architektur und Landschaft wurde es da schon schwieriger, bei Porträt kein Problem… Und ja: Heute bleibt das Auge auch ohne Bildbeschnitt trocken, dabei die Mundwinkel zu einem Grinsen (weit) nach oben gezogen. Solche oder ähnliche Objektive gab es auch schon, früher, ebenfalls zu einem sündhaft teuren Preis, welcher heute (leider) nicht viel tiefer ist, auch gebraucht. Zum Glück gibt es verschiedene Objektiv-Kamera-Adapter hersteller, so können die besten Objektive der unterschiedlichsten Hersteller an einer beliebigen Kamera genutzt werden.
Das war mein Beweggrund, eine weitere Werkzeugkiste anzuschaffen, weil ich von den Ecken (der Objektive) bei Offenblende begeistert war. Nix war’s mit der Eierlegende-Woll-Milch-Sau, aber da war ja mehr die Kamera gemeint. Aber ja, die EWMS gilt auch für Objektive 😉 bis auf Weiteres…