Eine Auftragsarbeit.
Sollten Sie auf meiner Webseite schon einmal über die Alp klein Guraletsch gestolpert sein: Das ist die erste Geschichte über die Alp. Aufgrund des Erlebten ergab sich die zweite und längere Geschichte, welche in Form einer Multivisionsshow realisiert wurde.
Angefangen hat es so, dass ich den Auftrag bekam, auf die Alp klein Guraletsch zu gehen und während eines Tages eine Bild Reportage zu realisieren.
Normalerweise mache ich das bei Alpgeschichten immer von Mittag zu Mittag, damit der Abend und der Morgen mit der Dämmerung, und sollte es nicht Regnen, auch in der Nacht, Fotos gibt, die eben tagsüber nicht realisierbar sind und mehr Emotionen wecken.
Alpleben
Die Alp ist nur zu Fuss zu erreichen. Mit dem drückenden Fotorucksack zum Glück nicht allzu weit.
Oben angekommen, den Rucksack entledigt, geht es weiter, zuerst zum Vieh, dann zu der Pferdeherde und dann noch weiter, die Ziegen zu suchen.
Diese sind während des ganzen Alpsommers draussen und nur zum Melken kurz am Morgen und am Abend im Stall.
Ansonsten hindert sie kein Zaun und sie können die Kräuter aussuchen, welche ihnen belieben. Das mag eine Grundzutat sein, wieso der Ziegenkäse hier oben, normalerweise ist er eher trocken bis leicht spröde, so cremig ist und äusserst vorzüglich schmeckt.
Die Foto-Tage mögen unterwegs lange sein, besonders wenn die Nacht mondlos und die Sterne funkelnd sind. Dafür sind sie umso intensiver. Und für das bin ich ja unterwegs.
Der nächste Morgen: Es gibt Tage, da kommen die Ziegen (Geissen) zum Melken von selbst. Heute nicht. So steigen wir wieder bergwärts in der Hoffnung, sie auf ihrem Weg zum Stall bald zu finden.
An anderen Tagen, da sind die Geissen erst gefunden, wo andere schon eine (Berg-) Tagestour hinter sich haben.
Mit Spiegel (Fernglas) und Stimme lassen sich oft die Wege verkürzen, wenn die Herde schon in Bewegung ist. So auch heute.
Das Käsen im kleinen Kessi in der kleinen Käserei mit Hilfe der Kinder.
Steingedeckte Häuser
Überhaupt hat jedes kleine steingedeckte Häuschen seine eigene Bestimmung:
Eines beherbergt den Hühnerstall und den Abstellraum, eines die Küche mit Stube und heimeligen Ofen, ein anderes das Schlafzimmer für die ganze Familie, eines den Stall, eines die Wollschweine und eines das Gästezimmer.
Der vielfältige Alp-Alltag, die gewaltige geleistete Arbeit für den Wiederaufbau von Steinhäusern, Sanierungen und Einrichtungen, die Familie, das nicht vorhanden sein von Fahrzeugen, egal welcher Art, macht die Alp auf den ersten Moment idyllisch.
Beim Abschied die Frage, ob man sich wieder einmal sieht? Insgeheim habe ich die Alp mit Allem schon ins Herz geschlossen und denke an ein grösseres fotografisches Projekt.
Aber das kann ich im Moment noch nicht beantworten. Das dauert noch ein paar Monate, bis es definitiv ist. Ja, wir werden uns im nächsten Sommer wieder sehen!
(Text © Yannick Andrea. Anmerkung: Dieser Text ist nur für diese Webseite. Bei der Reportage war ein Journalist mit dabei.)
Direktlink zu der Multivisionsshow „Alp klein Guraletsch“