Im Sommer bleibt meist keine Zeit, hoch oben am Berg das Heu nach dem Trocknen ins Tal zu bringen. An einigen Orten in der Schweiz, so in Gitschenen, wird das Heu im Winter, wenn man mehr Zeit auf dem Tal-Bauernbetrieb hat, ins Tal geholt.
Damit es leichter geht, die Heupinggel (so werden die Heubündel in Gitschenen bezeichnet) über die steilste Stufe zu bringen, wird zuerst eine mobile Seilbahn erstellt, anschliessend die Heupinggel im Heustock, hoch oben am Berg, mit Heu befüllt, zur „Bergstation“ getragen und anschliessend ins Tal sausen gelassen.
Am Abend im Tal werden die Heupinggel auf den Heustock im Stall gebracht. Eine Tagesarbeit. Die Arbeit im Stall am Morgen und am Abend ist da noch nicht eingerechnet. Und noch steht die mobile Seilbahn. Dafür ist ein kurzer Wintertag zu kurz, um sie wieder abzubauen.
Wieviel ein Heupinggel wiegt? So um die 50kg. Und ja: Das Gelände ist ziemlich steil. Ohne Nagelschuhe, bzw. Steigeisen, wie sie der Fotograf getragen hat, ist da nicht viel los am Berg, wenn der Boden gefroren ist. Und steil sind die Urner Berge ja immer.
Und wenn man an einem umgestürzten Baum vorbeikommt, kann man gerade auch noch einen Ast mit ins Tal tragen, für den heimischen Ofen. Mit leeren Händen ins Tal laufen, das geht nicht.
Haben Sie´s bemerkt? – Der Heustall am Berg oben steht nicht mehr ganz auf seinem Fundament aus Bruchsteinmauerwerk. Ursache ist der Wind, welcher in einer Sturmnacht das gesamte Gebälk gepackt und verschoben hat. Aber der Stall steht, heute noch.
(Text © Yannick Andrea. Anmerkung: Dieser Text ist nur für diese Webseite. Bei der Reportage war kein Journalist mit dabei.)
Eine unveröffentlichte Eigenproduktion.